Über uns
Das Wasserstraßen-Neubauamt Helmstedt wurde 1992 für den Ausbau der Osthaltung des Mittellandkanals zwischen der Schleuse Sülfeld bei Wolfsburg und dem Schiffshebewerk Rothensee am Wasserstraßenkreuz Magdeburg eingerichtet.
Grundlage ist das Verkehrsprojekt "Deutsche Einheit Nr. 17", das den Ausbau der Wasserstraßenverbindung zwischen Hannover und Berlin auf einer Gesamtlänge von rd. 260 km nach dem Standard der westdeutschen Wasserstraßen vorsieht (Wasserstraßenklasse Vb). Dabei wird das vorhandene Muldenprofil des Kanals in verschiedenen Querschnitten verbreitert und die Wassertiefe auf 4 m erhöht, um modernen Güterschiffen eine Abladung von 2,80 m zu ermöglichen.
Im Zuge der Kanalverbreiterung mussten mehr als 50 Brücken, über 40 Düker und Durchlässe sowie 1 Sicherheitstor durch Neubauten ersetzt werden.
Auf ca. 1.500 ha werden baubedingte Eingriffe in den Naturhaushalt durch Ausgleichs- & Ersatzmaßnahmen kompensiert.
Von den rund 13 Mio. m³ Aushubboden wurde der überwiegende Teil in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt, nur geringe Mengen wurden zwischen- oder endgelagert.
Die Investitionskosten belaufen sich auf insgesamt rd. 800 Mio. €.
Seit dem Frühjahr 2017 ist nunmehr eine sichere und wirtschaftlichere Befahrung von Großmotorgüterschiffen bis 110 m Länge und Schubverbänden bis 185 m Länge jeweils mit einer Breite bis 11,45 m und einer Abladetiefe bis 2,80 m möglich. Diese Schiffe haben eine Tragfähigkeit von 2.100 bis 3.000 Tonnen.
Seit 2005 unterstützt das WNA Helmstedt das Gesamtprojekt "Anpassung der Mittelweser" zur Schaffung einer Verbindung zwischen den Häfen der Freien Hansestadt Bremen und den übrigen an der Unterweser gelegenen Häfen an den Mittellandkanal, und somit dem deutschen und europäischen Binnenwasserstraßennetz. Ziel ist es, die Mittelweser an den Verkehr mit Großmotorgüterschiffen (GMS) mit einer Länge von 110 m, einer Breite von 11,45 m und einer Abladetiefe von 2,50 m anzupassen. Hierbei hat das WNA Helmstedt den Ausbau oder die Anpassung der Schleusenkanäle und die Erneuerung der Liegestellen und Leitwerke in den Schleusen-Vorhäfen zwischen Petershagen und Bremen-Hemelingen übernommen.
Das WNA Helmstedt ist auch zuständig für den Streckenausbau des Stichkanals vom Mittellandkanal nach Salzgitter, der für GMS und Schubverbände mit bis zu 185 m Länge und einer Abladetiefe von 2,80 m für die Befahrung im Richtungsverkehr ausgebaut werden soll. Dazu gehören auch notwendige Brückenanpassungen, der Ersatz von 3 Dükern und der Ausbau der Vorhäfen der Schleusen Wedtlenstedt und Üffingen.
Durch die Neuausrichtung der Investitionsstellen der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung hat das WNA Helmstedt weitere Planungen von überregionalen Wasserbauprojekten übernommen. Dies betrifft sowohl Ausbau- als auch Ersatzmaßnahmen. So werden im WNA Helmstedt die Planungen zum Ausbau der Vorhäfen der Stadtschleuse Brandenburg, der Ausbau von zwei Streckenabschnitten in der Oststrecke des Nord-Ostseekanals und Instandsetzungsarbeiten an der Kanalüberführung Bollensen am Elbe-Seitenkanal durchgeführt.
Die gemäß Wasserrahmenrichtlinie der Europäischen Union vorgesehene Verbesserung der ökologischen Durchgängigkeit von Gewässern betrifft auch die Bundeswasserstraßen. An 30 Staustufen von Weser, Aller, Leine, Werra und Fulda werden vom WNA Helmstedt unterschiedliche Maßnahmen zur Verbesserung der ökologischen Durchgängigkeit, im ersten Schritt der Auf- und Abstieg von Fischen, beplant. Als eine von 5 Pilotanlagen der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung haben im ersten Schritt die Planungen für die Fischaufstiegsanlage an der Staustufe Dörverden begonnen.
Seit 2009 ist beim WNA Helmstedt die Fachstelle Brücken Mitte eingerichtet worden, die verantwortlich für rund 500 Brücken über mehrere Bundeswasserstraßen zuständig ist. Neben Neubau, Ersatz, Hebung oder Entfall von Brücken erfolgt von der Fachstelle die Durchführung und Koordinierung der Bauwerksprüfungen gem. DIN 1076 sowie die Fertigung von Stellungnahmen für Großraum- und Schwertransporte.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im WNA Helmstedt bearbeiten alle Phasen der Planung und Bau-durchführung (Grundlagenermittlung, Variantenuntersuchungen, Durchführung der Genehmigungsverfahren, Entwurfsbearbeitung, Ausschreibung und Vergabe, Bauüberwachung) für alle baulichen Maßnahmen einschließlich Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen, sowie die Grunderwerbs-, Liegenschafts- und Vermessungsarbeiten.